Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser. Aus Wasser ist alles und ins Wasser kehrt alles zurück.
Thales von Milet
Wasser, der “abnormalste” Bekannte Stoff
69 Anomalien des Wassers sind bisher bekannt! Für ein Element, welches so unseren Alltag bestimmt wie das Wasser ist das schon eine Hausnummer!
Wasser ist die Grundlage allen Lebens. Ohne Wasser kann nichts entstehen, nichts wachsen, nichts gedeihen. Ohne Wasser wäre die Erde eine trockene Wüste, ohne Pflanzen, ohne Tiere, ohne Menschen. Ohne Wasser gäbe es keine Städte, keine Flugzeuge, keine Computer. Und vor allem keine Gesundheit. Denn Wasser ist die treibende Kraft nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb unseres Körpers.
Deswegen wird man dem Element Wasser nicht gerecht, wenn es lediglich auf die chemische Formel H,0 reduziert wird. Denn: Die Menge der Aufgaben, die Wasser erfüllt, ist unendlich, und so ist Wasser auch mehr als eine endliche Formel – es ist der Treibstoff des Lebens.
Geheimnisvolles Lebenselixier
Es hat seine eigenen physikalischen Gesetzmäßigkeiten, die bei anderen Stoffen so nicht zu finden sind. Es ist, als ob die Natur sich hier etwas ganz Besonderes »ausgedacht« hätte, um das Leben zu ermöglichen und um dem Leben Komfort zu geben.
So zieht Wasser sich beispielsweise bei Abkühlung unter 4 °C nicht weiter zusammen wie andere Körper, sondern es dehnt sich sogar wieder um 9 Prozent gegenüber der vorherigen maximalen Dichte aus (das nennt man »negative thermale Expansion«). Eis mit o °C hat etwa die gleiche Dichte wie 8°C warmes Wasser. Das widerspricht den allgemeinen thermischen Gesetzmäßigkeiten. Da das 4°C warme Wasser am schwersten ist, lagert es sich immer am Grund jedes Gewässers ab, unabhängig von den atmosphärischen Temperaturen.
Warum schwimmt Eis?
Weitere Anomalien des Wassers: Wasser ist im festen, also im Eiszustand, nicht schwerer, wie wir es von allen anderen festen Körpern kennen, sondern leichter als flüssiges Wasser, das circa 9 Prozent schwerer als Eis ist. Dadurch schwimmt Eis. Genau diese beiden Eigenschaften – höchste Dichte bei 4°C und schwimmendes Eis – erlauben das Leben im tieferen Wasser auch bei niedrigen Gefriertemperaturen im Winter. Fische können somit munter unterm Eis ihre Runden drehen. Eis ist zudem ein schlechter Wärmeleiter, was vor Wärmeverlust schützt. Und durch die hohe Reflektionsfähigkeit, taut es auch sehr langsam.
Druck und Temperatur
Weitere Anomalien des Wassers zeigen sich bei der Kombination von Druck und Temperatur: Wird die Temperatur des Wassers erhöht, kann es leichter zusammengepresst werden. Wird die Temperatur kontinuierlich weiter gesteigert, erhöht sich nicht mehr diese Zusammenpressbarkeit bis zu einem bestimmten Punkt der Temperaturerhöhung, wo wiederum das Zusammenpressen zunimmt. Das Leben von Säugetieren hat sich nun so eingerichtet, dass es beim längeren Verwenen genau im Temperaturbereich von 37 bis 41°C existiert. Die Kerntemperatur des Körpers und die Temperaturerhöhung bei Anstrengung und Fieber verlaufen deshalb ohne wesentliche Störung der Wasserphase ab. Wäre es anders, dann könnte das Wasser nicht seine Aufgaben in uns erfüllen.
Außerdem hat Wasser eine sehr hohe Wärmekapazität, die verantwortlich dafür ist, dass sowohl Organismen als auch die Umgebung lebensfreundlich thermisch stabil bleiben. Kaum bekannt ist aber, dass das Minimum der spezifischen Wärmekapazität bei 36°C liegt, also ganz in der Nähe unserer Körperkerntemperatur. Ansonsten wäre Fieber keine Option, um Viren zu bekämpfen, und Unterkühlung keine Möglichkeit, um den Stoffwechsel abzusenken. Beides dient langfristig gesehen der Vitalität. Reines flüssiges Wasser lässt sich bei vorsichtiger Abkühlung bis auf circa -50 °C unterkühlen, ohne zu gefrieren. Wasser kann auch überhitzt werden, ohne dass es siedet. Beide Temperatureffekte nutzt die Natur innerhalb von Organismen in Extremzonenbelastungen immer wieder aus.
Immer eine gute Lösung!
Wasser ist für sehr viele Substanzen ein ausgezeichnetes Lösungsmittel und gewährleistet lebenswichtige chemische Reaktionen.Die beiden flüchtigen Gase Wasser- und Sauerstoff reagieren miteinander, und es entsteht ein zur Flüssigkeit befähigter Dampf als Dipolmolekül H,O – auch das ist einzigartig. Denn das Dipolmolekül ist erst einmal nicht flüssig, auch nicht gasförmig, sondern eben Wasserdampf. Erst wenn mehrere Dipolmoleküle sich über Wasserstoffbrücken verbunden haben, entsteht das, was wir »flüssig« nennen. Das ist keineswegs selbstverständlich. Das Hydrogensulfid ist chemisch dem Wasser sehr ähnlich, aber unter Standardbedingungen nicht flüssig, sondern gasförmig. Der Grund dafür ist der fehlende Dipol. Ein Dipol zeichnet sich durch elektrische Plus- und Minuspole aus, Zwei Atome Wasserstoff lagern sich an ein Atom Sauerstoff über kovalente Bindungen. Kovalente Bindungen sind das Ergebnis von der Nutzung eines Elektronenpaares jeweils sowohl vom Sauerstoff- als auch vom Wasserstoffatom.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass physikalisch betrachtet Wasser ein höchst eigenartiger Stoff ist, weil es sich in keinem Punkt so verhält, wie es die Forscher im Vergleich zu ähnlichen chemischen Verbindungen erwarten würden. Und genau diese Eigenarten machen es zu dem was es ist: Zu unserem wichtigsten Gut! Wie Du Wasser richtig behandelst, erfährst Du in diesem Dialog mit Marion Selzer.
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